In der zurückliegenden Coronazeit haben wir Gottesdienst gefeiert und vieles verändert, um möglichst großen Abstand halten zu können. Den Altar verrückt, eine andere Sitzordnung eingeführt. Viele Monate lang haben wir auf das Singen verzichtet oder mit Masken gesungen. Wir haben auf das Abendmahl verzichtet, weil wir nicht feiern wollten ohne gemeinschaftlich beieinander stehen zu können. Liedblätter wurden berührungsfrei ausgelegt und die Kollekte kontaktlos eingesammelt. Nun sind wir wieder frei, Gottesdienst zu feiern, in der Regel am 1. Sonntag im Monat mit Abendmahl, am 2. Sonntag ein Abendgottesdienst um 18 Uhr, am 3. Sonntag in der Alten Bethlehemkirche und am 4. Sonntag im Monat mit Kirchencafé und offener Bücherei.
Im Gottesdienstausschuss haben wir uns mit der Liturgie, der Ordnung unseres Gottesdienstes, beschäftigt. Was entspricht der Tradition der Bethlehemgemeinde, worin liegt die Bedeutung der einzelnen Abschnitte im Gottesdienst, wohin wollen wir zurückkehren, was wollen wir neu aufnehmen? An drei Stellen im Verlauf des Gottesdienstes werden Sie Veränderungen wahrnehmen können. In der Eingangsliturgie werden wir künftig nach dem biblischen Zuspruch im Anschluss an das Gloria (Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried‘, den Menschen ein Wohlgefallen) die erste Strophe „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ (EG 179.1) singen. Das soll dem biblischen Wort mehr Gewicht und Bedeutung verleihen.
Auch die „Salutatio“ nehmen wir wieder in den Gottesdienstablauf auf. Der „Gruß“ stand in der Alten Kirche an jeder Stelle, an der eine neue Person im Gottesdienst auftrat. Ein Priester hatte bereits gebetet und ein weiterer kam hinzu. Dieser begrüßte die Gemeinde mit den Worten „Der Herr sei mit euch“ und die Gemeinde beauftragte ihn zum Dienst mit den Worten „und mit deinem Geist“. Wir werden künftig den Lektorendienst damit beginnen. Wer die erste Lesung im Gottesdienst übernimmt, begrüßt die Gemeinde und wird von der Gemeinde ermutigt. Die Lektorin, der Lektor wird so als neue Person ins liturgische Geschehen eingeführt und ist stärker durch das Wechselspiel mit der Gemeinde in den allgemeinen Gottesdienstablauf einbezogen. Auch das „Halleluja“ („Lobt Gott“) wird wieder direkt nach der Lesung der Bibeltexte gesungen, außer in der Passions- und Adventszeit.
Die Kollekte wird wieder innerhalb des Gottesdienstes eingesammelt. Die Kollekte wird nach dem Lied nach der Predigt angesagt und die Kollektenkörbe werden bei Orgelmusik herumgegeben. Zum Abschluss werden sie auf den Altar gestellt. Wir möchten dadurch ausdrücken, dass die Kollektensammlung eine Bedeutung für die Gemeinschaft hat und wir auf Gottes Zuwendung mit der Zuwendung und Unterstützung für andere antworten. Die Kollekte soll als Ausdruck für den Austausch von Gaben sichtbar werden.
Übrigens, das nächste Thema im Gottesdienstausschuss ist „Abendmahl“. Wenn Sie Interesse haben, daran mitzudenken, melden Sie sich bei uns!
Sylvia Hillmer, Pfarrerin Susanne Domnick